Der Name Retzlaff leitet sich aus dem slawischen ab. Zugrunde liegt der altslawische Familienname 'Ratislav', der sich aus den beiden Wörtern 'rati' für Krieg und 'slav' für Ruhm zusammensetzt. Er ist also im Sinne von 'Träger von Kriegsruhm' zu verstehen. Die Schreibweise des Namens wurde in meiner Familie im Laufe der Zeit verändert. So findet sich im Familienstammbuch der Familie Retzlaff/Heggeler der Eintrag vom 29 Juli 1923: "Der Familienname lautet richtig: Retzlaff." Davor wurde die Schreibweise "Retzlaw" verwendet.
Laut der amerikanischen Firma "Halbert's Family Haritage, Inc." existiert von der Familie Retzlaff ein Familienwappen. (Beschreibung : "Rot, ein silberner Ziegenbock dokumentiert die Schildfläche; Helmzier: Vier Straußenfedern; abwechselnd Rot und Silber.") Es soll offiziell in Siebmachers Wappenbuch dokumeniert sein, allerdings sind Zweifel an der Echtheit des Wappens aufgekommen. Sollte dieses Wappen dennoch autentisch sein, konnte bisher keine Verbindung meiner Familie mit der wappenführende Familie Retzlaff festgestellt werden.

Ich wurde 1970 in der gerade neu gegründeten Stadt Rheda-Wiedenbrück geboren. Meine Eltern gaben mir den Namen Katy, was soviel wie 'rein' bedeutet. Mein Vater Heinz-Hermann Retzlaff stammt aus Gütersloh, der jetztigen Kreisstadt unserer Gemeinde. 1967 heiratete er Waltraud Woyt in der Evangelischen Stadtkirche zu Rheda. Seine Eltern waren Hermann Retzlaff aus Gütersloh und Erna Wasmuth aus Herne. Er war das einzige Kind aus dieser Ehe, seine Halbschwester Martha Retzlaff stammte aus der ersten Ehe von Hermann Retzlaff mit Else Oblau aus Gütersloh. Nachdem Else nach langer Krankheit verstorben war heiratete Hermann die Schwägerin seiner Schwester Elfriede, die bereits 1936 Ernas Bruder Otto Wasmuth geheiratet hatte.

Hermann Retzlaff war eines von 6 Kindern des Heinrich Conrad Retzlaw aus Isselhorst und seiner ersten Ehefrau Wilhelmine Heggeler aus Avenwedde (siehe Linie Heggeler). Heinrich Conrad war beim Militär in der Kavallerie. Sein Pferd war eine braune Stute, auf die er sehr stolz war. Nach ihr benannte er deshalb seine Tochter Herta Retzlaff aus zweiter Ehe.
Heinrich Conrad Retzlaw war das älteste Kind von Heinrich Wilhelm Retzlaw und Wilhelmine Kampmann, beide aus Isselhorst. (Linie Kampmann siehe weiter unten)

Der Vater von Heinrich Wilhelm Retzlaw hieß Heinrich Christoph Retzlaw und stammte aus Steinhagen. Seine Ehefrau Catharina Elisabeth Echterbecker aus Holtkamp (siehe Linie Echterbecker) heiratete ihn 1841 in Isselhorst.
Heinrich Christoph war der älteste Sohn von Michael Retzlaw, der 1778 in Klein Wöllwitz in Westpreußen geboren wurde. Um 1800 kam er nach Steinhagen und gründete dort eine Familie mit Anna Maria Ilsabein Schrewe aus Isselhorst (Linie Schrewe). Johann Retzlaw war der Vater von Michael Retzlaw und ist ebenso wie seine Ehefrau Anna Faedke in Westpreußen verstorben.

Johann Henrich Brinkschröder (gnt. Hollmann) stammte aus Versmold. Sein Vater Johann Philip Brinkschröder heiratete 1749 seine Mutter Catharina Gertrud Kleinedingwert, von der zur Zeit leider nichts weiter bekannt ist. Die Familie Brinkschröder war damals jedoch in Versmold ansässig, der Vater von Johann Philip hieß Johann Peter Brinkschröder. Seine Mutter Anna Elisabeth Brinkschröder war ebenfalls eine geborene Brinkschröder, was darauf hinweist, dass die Familiengeschichte tief mit dem Ort Versmold verbunden ist. Weitere Nachforschungen werden darüber sicherlich noch einiges zutage fördern.

Catharina Elisabeth Echterbecker war die Tochter von Johann Heinrich Gottfried Echterbecker aus Isselhorst und Anna Maria Elisabeth Brinkschröder gnt. Hollmann aus Brockhagen. (Linie Hollmann) Der Vater von Johann Heinrich Gottfried Echterbecker Cord Henrich Echterbecker stammte ebenfalls aus Isselhorst, während seine Mutter Anna Catharina Margarethe Raumann aus Halle kam.

Henriette Friederike Grünwälder kam aus Brackwede nach Gütersloh, um Evert Heinrich Ludwig Henke zu heiraten. Leider ist ihr Geburtseintrag im Kirchenbuch Brackwede so verblichen, dass kaum noch etwas zu lesen ist. Über das Heiratsregister in Gütersloh lässt sich aber ihr Vaters Johann Gerhard Christoph Grünwälder zuordnen und darüber den Namen ihrer Mutter. Sie hieß Anna Maria Tönsgöke. Daten über dieses Paar fehlen bisher, sie müssen jedoch vor 1803 geheiratet haben.

In Gütersloh gab und gibt es bis heute zwei Familienzweige 'Heggeler', wobei sich der eine mit nur einem G, also 'Hegeler' schreibt. Im Laufe der Zeit ging jedoch die Schreibweise einfach durcheinander, denn in der Todes-Anzeige von Peter Henrick (KZ 36) wird sein Name mit einem G geschrieben. Es existiert auch noch eine Hofstelle mit dem historischen Namen Heggeler in Avenwedde, ob es sich bei diesem um den ehemaligen Wohnsitz der Familie meiner Vorfahren handelt, muss erst noch abgeklärt werden.
Die Eltern von Wilhelmine Heggeler Christian Friedrich August Heggeler und Catherine Caroline Henke jedenfalls waren in Avenwedde ansässig, wobei Catherine Caroline gebürtig jedoch aus Blankenhagen stammte (siehe Linie Henke). Christian Friedrich August war eins von mindestens neun Kindern von Peter Henrick Wulfhorst, gen. Heggeler (Linie Wulfhorst) und Johanna Friederike Heggeler. Er hat jedoch den Hof seines Vaters Peter Henrick (Av. Nr. 41) nicht übernommen, sondern bezog die Hofstelle gleich nebenan (Av. Nr. 40). Johanna Friederike war das einzige Kind von Johann Henrich Heiler gen. Heggeler und Anna Maria Elisabeth Markötter (siehe Linie Markötter) und damit Anerbin des Hofes Nr. 41. Dies ist auch wahrscheinlich der Grund für ihre sehr frühe Vermählung im zarten Alter von nur 16 Jahren.
Ihr Vater Johann Henrich erbte den Hof von seinem Vater Wilhelm Schröder gen. Heiler (weiteres zur Linie Schröder siehe dort). Er wiederum hat den Hof durch die Heirat mit Johann Henrichs Mutter Johanna Margarethe Elsabe Heiler erworben. Der Avenwedder Hof Nr. 41 war also ursprünglich der Hof Heyler, denn die Eltern von Johanna Margarethe Elsabe waren Johann Heinrich Heyler und Anna Catharina Hartmann.
Der Ursprung des Familiennamens Heggeler bleibt dabei unklar. Vermutlich hat Wilhelm Schröder gen. Heiler ein drittes mal geheiratet und dabei aus unbekannten Gründen erneut den Namen gewechselt. Siehe hierzu auch unter Forschung.

Ähnlich wie bei der Familie Heggeler existiert bis heute ein Hof mit dem historischen Namen Henke. Dieser befindet sich jedoch auf dem zu Ummeln gehörenden Gebiet, wobei der Zweig meiner Familie jedoch in Blankenhagen ansässig war. Da der Name Henke im Raum Gütersloh und Bielefeld sehr verbreitet war, handelt es sich wahrscheinlich um eine andere Familie Henke.
Die Eltern von Catherine Caroline waren Evert Heinrich Ludwig Henke und Henriette Friederike Grünwälder (siehe Linie Grünwälder). Evert Heinrich Ludwig war wie auch sein Vater Moritz Friedrich Henke in Blankenhagen ansässig. Über seine Mutter Margarethe Caroline Poppenborg ist leider nichts weiter bekannt. Die beiden heirateten 1802 in Gütersloh, wobei der Vater von Moritz Friedrich Johan Evert Henke erwähnt wurde.

Bei dem Familiennamen Hollmann handelt es sich um einen Hofnamen, der ähnlich wie schon unter der Linie Kampmann beschrieben bei der Übernahme eines Hofes ebenfalls übernommen wurde. In diesem Fall wurde jedoch der eigentliche Geburtsname des biologischen Erzeugers Brinkschröder zusammen mit dem Hofnamen geführt. Der Vater von Anna Maria Elisabeth Johann Henrich Brinkschröder gnt. Hollmann(siehe Linie Brinkschröder) hieß also mit Geburtsnamen Brinkschröder und übernahm bei der Heirat mit Anna Sophie Elisabeth Hollmann deren Geburtsnamen mit in den gemeinsamen Familiennamen. Die Abkürzung 'gnt.' steht dabei für 'genannt'.

Der Familienname Kampmann ist in die Kategorie Wohnstättennamen zu rechnen. 'Kamp' bedeutet Weide- oder Ackerland, im weitesten Sinne 'eingefriedetes Land'. Dieser Flurname ist im Norden sehr verbreitet, besonders im Münsterland. Kampmann bedeutet also soviel wie Ackermann oder Landwirt.
Die Linie Kampmann beginnt mit der Christine Wilhelmine Kampmann. Ihre Eltern waren Friedrich Konrad Kampmann und Anna Maria Christine Vorderwisch.(siehe Linie Vorderwisch) Sie heirateten 1851 in Steinhagen, während die Eltern von Friedrich Konrad Kampmann Heinrich Adolph Kampmann und Catharina Elisabeth Riewe (siehe Linie Riewe) in Isselhorst heirateten. Der Vater von Heinrich Adolph Kampmann Heinrich Christoph Glashörster trug einen anderen Nachnamen als sein Sohn. Das ist damit zu erklären, dass es im westfälischen Raum früher üblich war, beim Erwerb eines Hofes den alten Familiennamen des Hofes zu übernehmen. Die Ehefrau von Heinrich Christoph Glashörster war Maria Agnese Goeverts. Ab dieser Generation sind leider keine weiteren Daten bekannt.

Von Maria Ilsabein Kipp ist leider nur ihr Vater Frans Henrich Kipp bekannt, da es zur damaligen Zeit nicht üblich war, die Mutter mit im Taufregister aufzuführen. Die Familie Kipp war aber schon vor 1700 in Steinhagen ansässig. Mit aller Wahrscheinlichkeit hießen die Eltern von Frans Henrich Johann Kipp und Enecke Krögers. Diese Abstammung ist bisher aber nicht eindeutig belegt.

Anna Maria Elisabeth Markötter wurde in Avenwedde geboren, jedoch in Isselhorst getauft. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt war Avenwedde zugehörig zum katholischen Wiedenbrück, wenn man jedoch evangelisch blieb war die Kirche in Isselhorst zuständig. Fälschlicherweise wurde aus diesem Grund der Geburtsort ihres Vaters Henrich Adolph Markötter im Kirchenbuch von Isselhorst mit Wiedenbrück angegeben, er stammte jedoch aus Avenwedde. Dort war er Anerbe des Hofes Nr. 15. Über seine Frau und Anna Maria Elisabeths Mutter Anna Maria Diekmann ist leider nichts weiter bekannt.
Der Vater von Henrich Adolph Johann Otto Markötter war ebenfalls Anerbe von Nr. 15, der Hof war also schon vorher im Besitz der Familie Markötter. Seine Mutter Maria Ilsabein Kipp stammte dagegen aus Steinhagen (siehe Linie Kipp). Dieses Paar hatte sage und schreibe 14 Kinder, mit seiner zweiten Frau hatte Johann Otto noch ein weiteres.
Der Spieker des Hofes Markötter ist heute im Bielefelder Bauernmuseum zu sehen.

Der Familienname Riewe erscheint erstmals durch die Catherina Elisabeth Riewe, die 1816 den Heinrich Adolph Kampmann heiratete. Ihre Eltern Henrich Christian Riewe und Sophie Dorothea Bösenberg heirateten 1795 in Isselhorst. Von Sophie Dorothea sind keine weiteren Daten bekannt ausser ihres ungefähren Geburtsjahres.
Die Eltern von Henrich Christian Riewe dagegen sind zumindest teilweise namentlich bekannt. Der Vater hieß Philip Riewe, wobei Philip nur ein Vorname ist. Der vorgestellte Name war auf dem Quellendokument nicht lesbar. Die Mutter hieß Margarethe Anne Grotendiek.

Der Name Schrewe taucht unter meinen Ahnen erstmals mit der Anna Maria Ilsabein Schrewe aus Isselhorst auf. Der Vorname Ilsabein oder auch Ilsebein ist eine alte, eigenständige Nebenform von Elisabeth. Die Eltern von Anna Maria Ilsabein waren Peter Heinrich Schrewe und Anna Maria Christine Voßpeter.

Wilhelm Schröder gen. Heiler stammte aus der zweiten Ehe von Cord Henrich NN gen. Schröder mit Wilhelmine Catharina Lütkemeier. Den Namen Schröder und damit auch den Hof in Isselhorst Nr. 5 übernahm Cord Henrich mit der Heirat seiner ersten Frau Anna Catharina Schröder. Sein ursprünglicher Geburtsname ist nicht verzeichnet.

Der Familienname Vorderwisch wurde im Laufe der Zeit in unterschiedlicher Weise geschrieben. Zunächst wurde er mal in einem Wort geschrieben, mal in dreien, um 1700 ist auch die Schreibweise "für der Wisch" zu finden.
Der Vater von Anna Maria Christine Vorderwisch Heinrich Wilhelm Vor der Wisch heiratete 1819 die Anna Margarethe Elisabeth Schürmann aus Steinhagen. Deren Eltern Hermann Schürmann und Maria Ilsebein Bentlage sind lediglich namentlich bekannt, so dass die Linie Schürmann nicht weiter verfolgt werden kann.
Der Vater von Heinrich Wilhelm Johann Henrich Vorderwisch stammte aus Steinhagen. Der Geburtsort seiner Mutter Maria Ilsabein Krullmann dagegen ist nicht bekannt. Die Familie Vorderwisch war jedoch schon länger in Steinhagen ansässig, der Vater von Johann Henrich Adolf Vor der Wisch lebte dort mit seiner Frau Anne Marie Grotenstrot. Und auch dessen Vater Johann Henrich vor der Wisch war der Kichengemeinde Steinhagen zugehörig, von 1732 bis 1752 sind dort Nachkommen von ihm verzeichnet.

Peter Henrick Wulfhorst kam von Sundern nach Avenwedde, um dort mit seiner Frau Johanna Friederike den Hof Heggeler zu bewirtschaften. Von da an nannte er sich Heggeler, übernahm also den Hofnamen. Sein Vater Peter Henrich Wulfhorst war Spinner und Handelsmann in Sundern, über die Herkunft seiner Mutter Caroline Amalie Fismer ist leider nichts bekannt.
Bei der Hochzeit der beiden wird Peter Henrich als Witwer bezeichnet, er muss also zuvor bereits verheiratet gewesen sein. Vermutlich handelt es sich in diesem Fall um eine Geschwister-Hochzeit, also Peter Henrich hat die zweite Schwester geheiratet nachdem die erste verstorben war. Diese Vermutung liegt nahe, da die Vornamen von Braut und Mutter von Peter Henrick etwas durcheinander gehen (Eintragung Hochzeit: Caroline Maria, Eintragung Kindsgeburt: Caroline Amalia). Ein weiterer Hinweis liegt darin, dass die Hochzeit der beiden nur 14 Tage vor der Geburt von Peter Henrick liegt.
Durch die Geburtseintragung von Peter Henrich wird lediglich der Name seines Vaters Johann Henrich Wulfhorst ersichtlich, seine Mutter wurde nicht angegeben.

Zusammenfassend sind hier alle unter der Linie Retzlaff vorkommenden Familiennamen (alphabetisch) aufgeführt:
Bentlage
Bösenberg
Brinkschröder
Diekmann
Echterbecker
Faedke
Fismer
Glashörster
Goeverts
Grünwälder
Grotendiek
Grotenstrot
Hartmann
Heggeler
Heiler / Heyler
Henke
Hollmann
Kampmann
Kleinedingwert
Krullmann
Lütkemeier
Markötter
Poppenborg
Raumann
Riewe
Schrewe
Schröder
Schürmann
Tönsgöke
Vorderwisch / Vor der Wisch
Voßpeter
Wulfhorst