Isselhorst
Steckbrief Kirchspiel Isselhorst
Bundesland
Regierungsbezirk
Stadt und Kreis
Größe
Postleitzahl
Vorwahlnummer
Einwohnerzahl
Aktuell (2001)
1950
1866
1734

Website (J.Düning)
Nordrheinwestfalen, Region Ostwestfalen-Lippe
Detmold
Gütersloh
6,76 Quadratkilometer
33334
05241

4.510
2.734
1.184
596

isselhorst.gtl.de
Wappen von Isselhorst
Die zum Kirchspiel Isselhorst zugehörigen Orte:
Ebbesloh
Hollen
Holtkamp
Niehorst

Geschichte
In der Frühgeschichte Isselhorsts stellten Stämme der Germanen wie z.B. die Brukterer und die Cherusker die Bevölkerung. Um ca. 650 n. Chr. siedelten hier die ersten Christen. Später wurde ein Meierhof angelegt, der die Keimzelle des späteren Dorfes darstellte. Der erste urkundliche Beleg erfolgte 1050 in der Heberolle des Klosters Freckenhorst. 1296 dann wurde der Meierhof an die Grafschaft Rietberg verpfändet. Rechtlich gehörte er jedoch schon seit 1033 und noch bis ins Jahr 1664 zur Grafschaft Ravensburg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Isselhorst dreimal geplündert. 1757 fielen die Franzosen in Isselhorst ein, die Bürger wehrten sich und schossen vom Kirchturm (erbaut 1517). Der Kniefall einer Frau Küster vor dem französischen Kommandanten ließ den Vorfall für die Widersacher aber glimpflich enden. 1813 wurde das Dorf von Russen besetzt.
1817 wurde der Kreis Bielefeld gegründet, in den das Kirchspiel Isselhorst mit seinen 4 zugehörigen Orten eintrat. Im Rahmen der Strukturreform wurde Isselhorst dann 1970 in die Stadt Gütersloh im Kreis Wiedenbrück eingemeindet. Die Einwohner von Holtkamp stimmten jedoch gegen ihre Zugehörigkeit zu Wiedenbrück und wurden statt dessen Ortsteil von Brackwede, das nun zu Bielefeld gehört. Nur drei Jahre später wurde Gütersloh Kreisstadt.

Wirtschaft
Bis zur Mitte des 19ten Jahrhunderts wurde in Isselhorst fast ausschließlich Ackerbau betrieben. Daneben war auch die Flachsspinnerei vertreten, so dass viele Familien von der Hausspinnerei und -weberei lebten. Der Bau der Köln-Mindener Eisenbahn im Jahre 1848 führte zu einem jähen Rückgang dieser Erwerbsart, da in den angrenzenden Städten Gütersloh, Brackwede und Bielefeld Spinnereien entstanden. In den 1870er Jahren wanderten daher viele junge Leute in die Industriegebiete aus. Die Verbliebenen konzentrierten sich wieder auf den Ackerbau (nun in Dreifelderwirtschaft) und die Viehzucht. Zu Anfang des 20ten Jahrhunderts zählte jedoch noch die Hälfte der Bevölkerung zu den Arbeitern. Da es in Isselhorst selbst nur wenige industrielle Betriebe gab (je eine Kornbrennerei, Leinen- und Damastweberei, Gerberei, Maschinenfabrik und Wursterei) zogen diese überwiegend in die Großbetriebe nach Gütersloh, Brackwede und Bielefeld. Die Einrichtung einer Bahnstation im Jahre 1892 und der Ausbau von Straßen erleichterte diese Entwicklung.

Bevölkerung
Isselhorst und seine umliegenden Ortschaften waren schon immer von der Landwirtschaft geprägt und sind es bis heute. Die Bevölkerungsdichte hat zwar im Laufe der Jahre zugenommen, doch behielt der Landstrich seinen ländlichen Charakter. Das wird deutlich, wenn man die Gemeinde Isselhorst unter Einbeziehung von Gütersloh betrachtet. Macht die Bevölkerung des ehemaligen Kirchspieles nur 6% der Gütersloher Bürger aus, so hat seine Fläche einen Anteil von über 20%.
Im Ursprung war das Kirchspiel katholisch, schon 1150 wurde hier eine Kapelle erbaut, die zur Abtei (und späteren Kloster) Marienfeld im Bistum Münster gehörte. Um das Jahr 1540 setzte in Isselhorst wie auch in den umliegenden Gemeinden die Reformation ein, was dazu führte, dass das Kirchspiel 1571 an die Superintendantur Ravensburg in Bielefeld angeschlossen wurde. Erst im Jahr 1957 wurde wieder eine katholische Kirche für die zugezogenen Vertriebenen gebaut.

Holtkamp
Wappen von Holtkamp

Da meine Alturgroßmutter Catharina Elisabeth Echterbecker in Holtkamp geboren wurde, sei an dieser Stelle ein näheres Augenmerk auf diesen keinen Ort gelegt.
Holtkamp hat eine Fläche von 5,19 Quadratkilometern. 1866 hatte der Ort 291 Einwohner, 1933 war die Zahl auf 187 gefallen, 2001 waren es dann 556. Bis 1836 existierte hier eine Nebenschule von Isselhorst, danach wurde die Schulgemeinde mit der von Isselhorst vereinigt.
Holtkamp gehörte zum Kirchspiel Isselhorst, bis im Jahr 1970 die Strukturreform die Landgemeinden vor die Wahl Gütersloh oder Brackwede stellte. Als einziger der zum Kirchspiel gehörender Orte entschied sich Holtkamp für Brackwede, zu dessen Amt das Kirchspiel bis 1956 gehört hatte. So wurde er Ortsteil der Stadt Brackwede im Landkreis Bielefeld, die allerdings schon 3 Jahre später ihre Stadtrechte verlor und wiederum selbst ein Ortsteil der Stadt Bielefeld wurde.
Holtkamp gehört damit jetzt zum Kreis Bielefeld (Vorwahl 0521, PLZ 33649). Der zu Holtkamp gehörende Bereich Hambrinker Heide startet derzeit allerdings eine Initiative, um wieder zu Isselhorst und somit zur Stadt Gütersloh zu kommen.

zurück zum Seitenanfang