Gütersloh
Steckbrief Stadt Gütersloh
Bundesland
Regierungsbezirk
Kreis
Größe
Postleitzahl
Vorwahlnummer
Einwohnerzahl
Aktuell (2003)
1970
1950
1939
1910
1890

offizielle Website
Nordrheinwestfalen, Region Ostwestfalen-Lippe
Detmold
Gütersloh
111,96 Quadratkilometer
33330 / 33332 / 33334 / 33335
05241 und 05209 (Friedrichsdorf)

96.037
79.297 (nach Eingemeindungen)
43.111
32.839
17.901 (nach Eingemeindungen)
5.917

guetersloh.de
Wappen der Stadt Gütersloh

Im 20ten Jahrhundert hat es in Gütersloh zwei Erweiterungen des Stadtgebietes gegeben. 1910 wurde das Amt Gütersloh eingemeindet, das aus insgesamt 5 Bauernschaften bestand. 1970 folgten im Rahmen der Strukturreform des Kreises Wiedenbrück weitere 7 Ortschaften und zusätzlich Flächen aus den Gemeinden Ummeln, Nordrheda, Verl und Varensell, was zu einer Verdreifachung des Stadtgebietes führte.
Eingemeindete Wohnstätten:
Avenwedde (1970)
Blankenhagen (1910)
Ebbesloh (1970)
Friedrichsdorf (1970)
Hollen (1970)
Isselhorst (1970)
Kattenstroth (1910)
Niehorst (1970)
Nordhorn (1910)
Pavenstädt (1910)
Spexard (1970)
Sundern (1910)

Geschichte
Im Jahre 1184 wurde das Kirchspiel Gütersloh erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Osnabrück erwähnt. Über einen langen Zeitraum ist wenig bekannt über dieses kleine Heidedorf, das neben der Landwirtschaft auch vom Fuhrgewerbe lebte. 1825 dann wurde Gütersloh in der Kabinettsorder von Friedrich Wilhelm III. von Preußen als Stadt bezeichnet. 1844 folgte die Verleihung des Stadtwappens. In den Jahren 1910 und 1970 wurde das Stadtgebiet durch Eingemeindungen erweitert, 1973 trat dann das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Bielefeld in Kraft. Gütersloh wurde damit Kreis-Hauptstadt des neuen Kreises, der aus den ehemaligen Kreisen Halle und Wiedenbrück, der Stadt Harsewinkel und der Gemeinde Schloss Holte-Stutenbrock gebildet wurde.

Lichtspielhaus Scala in Gütersloh Die Kirchstraße in Gütersloh

Wirtschaft
Erst mit der Industrialisierung wandelte sich Gütersloh vom Dorf zur Stadt. Anfangs verarbeitete die sich ansiedelnde Industrie vor allem landwirtschaftliche Produkte aus der Region wie Flachs, Hanf, Getreide, Fleisch und Holz. Fast ein Viertel der Stadtbevölkerung und große Teile der Landbevölkerung waren zu dieser Zeit in der Handspinnerei und -weberei beschäftigt. Mitte des 19ten Jahrhunderts wurde die Leinweberei von Seiden- und Baumwollweberei abgelöst, es kamen außerdem große metallverarbeitende Betriebe und Druckereien dazu. Die nach dem 1. Weltkrieg einsetzende Rezession wurde erst wieder überwunden, nach dem sich in den 30er Jahren neue Betriebe angesiedelt hatten. Gütersloh war zu einem bedeutenden Industriestandort geworden. Im 2. Weltkrieg wurde die Stadt schwer bombardiert, 33 Fabriken wurden zerstört. Der Wiederaufbau gestaltete sich als schwierig, zumal sich die Städteplanung auf den Aufbau des zu 25% zerstörten Wohnraumes konzentrierte. Es setzte eine Art Konzentrierung der Betriebe ein, aus der Betriebe wie Miele, Vossen und Bertelsmann als ‚Sieger' hervorgingen. Die Stadt entwickelte sich wieder zu einem Industriestandort, in dem 1994 16.000 Beschäftigte allein in den 74 Industriebetrieben Arbeit fanden.

Bevölkerung
Mit der Industrialisierung stieg die Bevölkerung sprunghaft an. Lebten zum Ende des 19ten Jahrhunderts noch etwa 6.000 Einwohner in der Stadt, so waren es Anfang der 40er Jahre des 20ten Jahrhunderts bereits über 32.000. Heimatvertriebene aus den Ostgebieten ließ diese Zahl innerhalb von 10 Jahren auf 41.500 steigen, was nach der Zerstörung vieler Wohnungen im 2ten Weltkrieg zu einer Verschärfung der Wohnungsnot führte. Der Zuzug hielt auch in den 50er Jahren und darüber hinaus an, die Industriebetriebe lockten viele Arbeitssuchende in die aufsteigende Stadt.
Durch den starken Zuzug nahm der Anteil der evangelischen Bevölkerung der an der Schwelle zum 19ten Jahrhundert überwiegend evangelischen Stadt (88% Evangelische, 10,5% Katholiken) nach und nach ab. 1925 waren es nur noch 77% Evangelische und 22% Katholiken, 1994 war der Anteil der beiden christlichen Religionen mit je ca. 38% gleich hoch.

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