Halle (Westf.)
Steckbrief Stadt Halle (Westf.)
Bundesland
Regierungsbezirk
Kreis
Größe
Postleitzahl
Vorwahlnummer
Einwohnerzahl
Aktuell (2003)
1961
1938
1871

offizielle Website
Nordrheinwestfalen, Region Ostwestfalen-Lippe
Detmold
Gütersloh
69,28 Quadratkilometer
33790
05201
(heutiges Stadtgebiet)
21.193
15.258
8.169
5.545

hallewestfalen.de
Wappen der Stadt Halle
Die Stadt Halle besteht heute neben dem sog. "Haller Herz" um die Johanniskirche aus den ehemals eigenständigen Gemeinden
Ascheloh
Bokel
Eggeberg
Gartnisch
Hesseln
Hörste
Kölkebeck
Künsebeck
Oldendorf

Geschichte
An der Stelle der heutigen Stadt war ehemals wahrscheinlich eine Solequelle oder eine Salzsiedehalle zu finden, denn der Name "Halle" ist auf das althochdeutsche Wort "hale" für Salz zurückzuführen. 1246 wurde Halle erstmalig in einer Urkunde erwähnt, in der der Fürstbischof von Osnabrück das Kirchspiel Halle gegen das in Rheda tauschte. In diesem Jahr kam die damals noch sehr kleine Siedlung also in die Herrschaft Ravensburg. Als die Grafen Ravensburg und auch ihre Erben ausgestorben waren kam das Dorf ein Jahrhundert lang in die Herrschaft des Hauses Cleve-Mark und schließlich zu Preußen. 1719 wurden Halle die Stadtrechte verliehen. Als Preußen 1807 gegen Napoleon unterlegen war, kam Halle für 6 Jahre unter französische Herrschaft. Während dieser Zeit verlief zeitweilig sogar die Grenze von Frankreich und Westfalen durch die Stadt, die Bevölkerung wurde von den Franzosen ausgeplündert und unterdrückt, so dass viele in dieser Zeit nach Amerika auswanderten. Als die Franzosen 1813 wieder abzogen wurde der Kreis Halle gebildet, der 160 Jahre lang bestand. Erst 1973 verlor die Kreisstadt ihren Status wieder, der neue Kreis Gütersloh wurde gebildet. Die neu entstandene Stadt umfasste jetzt das ehemalige Gebiet des Amtes mit Ausnahme von Amshausen, Brockhagen und Steinhagen, die zur neuen Gemeinde Steinhagen zusammengefasst wurden.

Wirtschaft
Wie fast überall in dieser Region war Halle im Ursprung vor allem durch die Landwirtschaft geprägt. Es wurde vor allem Getreide, Flachs und Hanf angebaut, wobei als Besonderheit die Herstellung von Garnen, Leinen und die von Tabak hinzukam. Durch die kurze Herrschaft der Franzosen von 1807 bis 1813 wurde die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt stark zurückgeworfen. Erst in der Mitte des 19ten Jahrhunderts setzte mit der Industrialisierung eine grundlegende Änderung der Wirtschaftsstruktur ein. Mit dem Bau von Straßen und der Eisenbahnstrecke Bielefeld - Osnabrück entstanden neben holzverarbeitenden Betrieben auch eine Fleischwarenfabrik und eine Branntweinbrennerei. Als nach dem II. Weltkrieg viele Flüchtlinge in die Stadt kamen, wurden viele mittelständische Betriebe gegründet, daneben auch viele neue Handwerksbetriebe. Heute ist die Stadt vor allem durch eine Süßwarenfabrik, Modeindustrie und durch ein großes Sportstadion, in dem einmal pro Jahr ein bekanntes Rasentennis-Tunier stattfindet, bekannt.

Bevölkerung
Um 1500 wurden für Halle im Ravensberger Urbar 49 Personen verzeichnet, ein Jahrhundert später waren es dann um die 350. Obwohl die Bevölkerungszahl nach dem II. Weltkrieg einen sprunghaften Anstieg verzeichnete, wuchs sie auch zuvor durch die fortschreitende Industrialisierung schon stark.
Durch die Herrschaftszugehörigkeit zu Ravensburg war Halle auch in Religionsfragen stark an die Grafen gebunden. So wurde auch im 16ten Jahrhundert die Reformation eingeführt, obwohl einzelne Herrenhäuser in der Region weiter katholisch blieben. Heute sind 55% der Bürger evangelischen Glaubens und nur knapp 15% katholisch.

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